Die Motivations- Kärtchen kannst du auf der "Motiv-Seite" kostenlos downloaden.
„Ich tu’s für mich“. Zugegeben, dass hört sich jetzt etwas frech an.
Als ich das Kärtchen über meinem Schreibtisch aufgehängt habe, kam mein Sohn und meinte:„Mama, dass ist aber egoistisch.“
Ich erklärte ihm, dass es zum einen darum ginge, den eigenen Sinn hinter unsererm Handeln zu erkennen.
Auszug aus dem Handbuch S.100 :
„Manchmal sind sich Menschen gar nicht bewusst, dass sie etwas machen, das sie auch lieben könnten.“
Zum anderen, erklärte ich ihm, ginge es auch um Eigensinn. „Ach so, wie neulich bei meiner Jacke.“ „Ja genau.“ Erwiderte ich. Es war schon recht mild draußen und er wollte seine Winterjacke anziehen.
„Die ist doch zu warm bei dem Wetter. Zieh lieber die andere Jacke an, die ist viel leichter.“ meinte ich.
„Ich will aber meine Winterjacke anziehen.“
„Ja, aber heute ist es ziemlich warm draußen.“
„Das ist mir egal. Ich will die Winterjacke anziehen. Das ist meine Lieblingsjacke.“
Beim Wort „Lieblingsjacke“ war mir klar, dass ich kein Argument für die andere Jacke finden würde.
Ich selbst habe auch so meine Lieblingskleider und daher weiß ich, dass Lieblingskleider jedes Wetter außer Kraft setzen.
Eigensinn halte ich für eine tolle Sache. Wenn wir eigensinnig denken, können wir den Sinn für unser Handeln erkennen und so blindem Gehorsam entgegenwirken. Wir können erkennen, was für uns wichtig ist und was uns gut tut, ohne dabei einem anderen Menschen Schaden zuzufügen. Mit Eigensinn nehmen wir vermeintlichen „Ich mein’s doch nur gut mit dir-Menschen“ den Wind aus den Segeln. Was für uns gut und richtig ist, können nur wir selbst für uns entscheiden.
Und deshalb: „Ich tu’s für mich“ Ich entscheide für mich.
Sie ist zu Besuch bei Ihrer Tante. Sie erzählt ihr, wie es gerade so bei ihr läuft – von ihrem Freund, was es beruflich Neues gibt und von iihren Urlaubsplänen.
Ihre Tante unterbricht sie: „Also, ich an deiner Stelle hätte...“ Da waren sie wieder – diese Worte – „ich an deiner Stelle...“ Wie oft wurde sie schon mit diesem angeblich gut gemeinten Rat
geschlagen. Sie fühlte sich dann immer irgendwie unfähig und manchmal hatte sie sich schon gerechtfertigt für ihr Handeln. Sie hatte es so satt.
„Frag sie, ob sie die Richtigmacherin ist.“ Die kleine wilde Frau ist wieder da. “Die was?“ fragt sie. „Die Richtigmacherin.“ Wiederholt die kleine wilde Frau. „Bist du die Richtigmacherin?“ will sie von ihrer Tante wissen. „Die was?“ fragt diese. „Na die, die immer und überall und grundsätzlich alles richtig
macht. Für die es nur ein richtig gibt, das für die gesamte Menschheit flächendeckend gültig ist.“ Erklärt sie. „Na hör mal!“ ihre Tante ist empört, „ich habe es doch nur gut gemeint. Wenn ich du
wäre, dann würde ich..“ Jetzt reicht es ihr. Sie fällt ihrer Tante ins Wort.
„Wenn du ich wärst, dann würdest du denken wie ich, fühlen wie ich und handeln wie ich und dann wäre alles so, wie es jetzt ist. Ich weiß dass, ich bin nämlich
ich!“